Digitale Geschäftsmodelle: Act lean, think big

Die Digitalisierung erfasst alle Branchen. Vor diesem Hintergrund sind passende Geschäftsmodelle ein Muss in der von digitalen Technologien geprägten Wirtschaft. Sie entscheiden zukünftig über den Erfolg eines Produktes. Das Produkt selbst oder die dahinterstehende Marke rücken in den Hintergrund während Kundenerlebnis und –nutzen im Fokus stehen.

Im Intensivworkshop „Drei Tage – drei digitale Geschäftsmodelle selber realisieren“ haben Sie die Möglichkeit die Zusammenhänge und Wirkmechanismen digitaler Geschäftsmodelle an Hand eigener Umsetzungen zu erleben und anschließend auf das eigene Unternehmen zu übertragen.

Wir sprachen im Vorfeld mit dem Trainer Christian Hoffmeister, geschäftsführender Gesellschafter des DCI-Institute darüber, was ein digitales Geschäftsmodell überhaupt ist und was man hierbei von großen Playern wie Netflix, Youtube und Co. lernen kann.

Was genau macht ein digitales Geschäftsmodell aus und inwiefern unterscheidet es sich von den „analogen Geschäftsmodellen“?

Digitale Geschäftsmodelle basieren auf Transaktionen, die zwischen mindestens zwei digitalen Systemen ablaufen, z.B. zwischen einer App auf einem Smartphone und einem Server von Netflix oder Spotify ablaufen. Transaktionen, die bisher ohne digitale Systeme abgebildet wurden, müssen daher völlig neu und anders gedacht und realisiert werden.

Wie übertrage ich als klassisches Unternehmen mein Geschäftsmodell erfolgreich in die digitale Welt?

Dadurch, dass analysiert wird, welche Transaktionen in meinem Unternehmen heute durch Software besser gestaltet werden können und welche neuen Performancegruppen mit diesen so erreicht und als Kunden gewonnen werden können.

Welche Bedeutung nimmt das Thema Technologie im Hinblick auf digital basierte Geschäftsmodelle ein?

Eine ganz zentrale Rolle. Denn Technologie wird nun selber zum Produkt und ist nicht Enabler für Produkte. Daher sollte sich sehr stark mit den grundlegenden Mechanismen der digitalen Technologie beschäftigt werden, weil nur so neue Ideen generiert werden können.

Was können kleine und mittelständische Unternehmen von den digitalen Geschäftsmodellen großer Player wie Netflix, Youtube und Amazon lernen bzw. sich abschauen?

Besonders, dass alle „klein“ angefangen haben und dann Schritt für Schritt, Feature für Feature gewachsen sind.

Was sind die Besonderheiten und Herausforderungen bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle?

1.   Grassroot-Perspektive statt Helikopertsicht einnehmen. Dies ist wichtig, weil die wirklich innovativen Unternehmen aus ganz einfachen Ansätzen entstanden sind. Diese können aber nicht aus einer distanzierten Sicht erkannt werden.

2.     Transaktionsperspektive einnehmen. Hierbei geht es darum die wirklich relevanten Abläufe zwischen Zielgruppen zu suchen und zu beschreiben und in einen wertschaffenden Porzess zu transferieren.

3.     Act lean, think big. Dies bedeutet, dass man mit wenigen aber werthaltigen Fetaures beginnt, aber schon eine größere Idee und ein größeres Ziel im Kopf hat und auf dieses konsequent hin arbeitet.

Wie übertragen wir das in ein dreitägiges Seminar?

Dadurch, dass wir selber konzeptionieren und realisieren, werden wir sehen, warum die drei eben erwähnten Besonderheiten so wichtig sind, wenn man an die Optimierung oder Entwicklung eigener digitaler Geschäftsmodelle geht.

1.   Werden wir uns ganz genau ansehen, wie theoretisch aus jedem „Klick“ ein ganz eigenes Geschäftsmodell entwickelt werden kann (Grassroot-Ansatz).

2.   Werden wir uns genau anschauen, wie man kleine und einfache Modelle zu komplexere Geschäftsmodellen verknüpfen kann, ohne dabei den Überblick zu verlieren (Transaktionsperspektive).

3.   Und wir sehen, warum es genau deswegen wichtig ist zu wissen, wohin man will, damit die kleinen Teile, dann wie in einem Uhrwerk, später genau zusammenpassen und so den Wirkungsgrad erhöhen (act lean und think big).